Ich sitz grad am Küchentisch, schieb mir genüsslichst die zweite Schoko-Croissanthälfte rein und scroll durch Instagram, als mir plötzlich ein Post einer Freundin ins Auge springt.
„META will unsere Daten für KI-Training verwenden. Du musst bis 27. Mai widersprechen!“
Das steht fett und rot in ihrer Story. Ich les das sogar dreimal, weil ich im ersten Moment glaub, das ist wieder irgendein Kettenbrief-Dings. Aber es klingt (und es ist auch) ernst.
Und dann fängt mein Hirn zu rattern an. META? Das ist ja Facebook, Insta, WhatsApp, also quasi mein digitales Wohnzimmer, Schlafzimmer und Klo in einem. Die wissen eh schon zu viel, denk ich mir. Aber dass sie jetzt auch noch meine alten Urlaubsfotos, Chatverläufe und Kommentare als Trainingsfutter für ihre Super-KI verwenden wollen? Da is bei mir kurz die Sicherung durch.
Ich erinner mich an letztes Jahr, wo ich so naiv war, meine Stimme mit ChatGPT zu testen. Voll spannend, wie gut das funktioniert hat. Aber da hab ich wenigstens bewusst Daten reingegeben. META will sich das jetzt einfach nehmen. Ganz ohne zu fragen. Und wenn ich nicht widerspreche, gilt das als „Ja“? Sorry, das ist nicht nur frech, das ist ein Schlag ins Gesicht.
Ich ruf sofort meine Schwester an. Die hat drei Kinder und postet fast täglich Fotos von denen auf Facebook. „Sag bitte, du hast schon widersprochen“, sag ich gleich. Sie so: „Wovon redest du überhaupt?“ Ich erklär’s ihr, sie ist schockiert. Fünf Minuten später schickt sie mir den Screenshot vom „Privatsphäre-Center“. Zum Glück, wieder eine gerettet.
Und dann packt mich die Wut. Wie viele Menschen wissen das nicht? Wie viele von meinen Freundinnen, Eltern, Kollegen laufen grad arglos in die Datenfalle? META hat das extra still durchgezogen. Keine große Nachricht, kein Pop-up, nix. Nur ein heimlicher Kniff in den AGB. Und alle, die nicht regelmäßig Tech-Blogs lesen, kriegen davon null mit.
Ich schreib ein paar Nachrichten in meine Gruppen rein, poste auf meinem Account, erklär’s meiner Tante beim Sonntagsschnitzel und hoffe, dass ein paar mehr Menschen wach werden. Denn das ist nicht irgendeine Datenschutz-Sache, das ist ein echter Kontrollverlust. Und wenn die KI mal mit meinen tiefsten Gedanken trainiert ist, kann ich das nie wieder zurückholen.
Also: Wenn ihr das lest, nehmt euer Handy zur Hand. Geht auf Facebook, Instagram, WhatsApp. In die Einstellungen, Privatsphäre-Center, Widerspruch. Es dauert keine zwei Minuten. Macht’s nicht nur für euch. Auch nicht nur für eure Kinder. Macht’s für uns alle.
Hier sind die beiden Links, die wichtig sind:
https://www.facebook.com/help/contact/1500272623934875 (nur wenn eingeloggt)
https://help.instagram.com/contact/994016389083433 (nur wenn eingeloggt)
Denn wenn wir jetzt still sind, dann wird irgendwann die KI auf unsere alten Chats zurückgreifen, um vorherzusagen, wann wir am empfänglichsten für Werbung, für politische Meinung oder fürs nächste große Produkt sind. Und glaubt mir: Da wird’s dann richtig gruselig.
Der Countdown läuft. 27. Mai ist Deadline. Zeigt META die rote Karte, bevor es zu spät ist.